
Handbuch für den Solipsisten: Theorie und Praxis
Ein verschlossener Physikprofessor und seine radikale Weltanschauung. Dazu ein Handbuch, das Sie womöglich davon überzeugt, dass außer Ihnen nichts existiert.
George F.W. Stafford (1851–1930), Fellow am Trinity College in Oxford, führte ein zurückgezogenes Leben, geprägt von persönlichen Verlusten und wachsender Skepsis gegenüber den Konventionen seiner Zeit. Nach dem Ersten Weltkrieg wandte er sich immer stärker der Philosophie des Solipsismus zu: jener Überzeugung, dass die eigene Wahrnehmung die einzige Realität ist.
Handbuch für den Solipsisten – Theorie und Praxis, 1926 im Eigenverlag erschienen, ist ein einzigartiger Leitfaden für alle, die den radikalen Gedanken wagen, die Welt ausschließlich als Produkt des eigenen Bewusstseins zu betrachten. Zwischen präzisen, beinahe nüchternen philosophischen Ausführungen finden sich persönliche Beobachtungen und subtile Einblicke in Staffords eigenes Leben, von akademischen Ritualen in Oxford bis zu kleinen Rebellionen gegen Kirche und Krone.
Mit dieser ersten deutschen Übersetzung wird ein Werk zugänglich, das zugleich intellektuell herausfordert, existenziell beunruhigt und doch unerwartet tröstlich wirkt. Stafford bietet praktische Anweisungen für ein Leben als glücklicher Solipsist, auch wenn er selbst wohl daran gezweifelt hätte, dass es tatsächlich Lser geben könnte.
Dieses Buch ist Einladung und Provokation zugleich: Es stellt nicht nur die Welt infrage, sondern auch die Selbstgewissheit des Lesers. Was, wenn Stafford recht hatte, und außer Ihnen gibt es niemanden?